Mindeststandard 2024

Die Bewertung von NC- und PU-basierten Druckfarben im Recycling

Mit der Aktualisierung des Mindeststandards werden jedes Jahr die Entwicklungen der Recyclinginfrastruktur in Deutschland integriert. Für flexible Verpackungen beziehen sich die relevantesten Anpassungen 2024 auf die Bewertung von Druckfarben

Bisher wurden NC-basierte Farbsysteme für PE-Verbunde ausschließlich bei einer Verpackungsgröße > DIN A4 im Zwischenlagendruck als nicht recyclingfähig eingestuft. Durch den Ausbau der Sortierfraktionen für PE-Folien < DIN A4 gilt dieses Farbsystem ab Januar 2025 größenunabhängig als recyclingunverträglich.

Dies betrifft neben allen PE-basierten auch die PO-basierten Strukturen, da diese Materialien über die NIR-Scanner in den Sortieranlagen der gleichen Fraktion zugeordnet werden.

Folgende Verbunde sind von der Änderung betroffen, sofern sie in der Zwischenlage bedruckt sind:

  • mdoPE/PE

  • mdoPE/PE-EVOH-PE

  • boPE/PE

  • boPE/PE-EVOH-PE

  • boPP/PE

  • boPP/PE-EVOH-PE

Quelle: Mindeststandard 2024, Seite 35

Was bedeutet das für Ihre Verpackungen?

Wenn Sie einen der oben genannten Verbunde im Kontext der Recyclingfähigkeit einsetzen, ist diese mit Beginn des nächsten Jahres nicht mehr gegeben. Der Zeitraum zwischen Veröffentlichung des Mindeststandards und der Wirksamkeit der Regelungen (September bis Januar) ist dabei immer sehr knapp bemessen. Zudem ist im Vorfeld nie eindeutig abzusehen, welche Veränderungen tatsächlich rechtskräftig werden.

Nachdem sich im Herbst 2023 eine Tendenz abzeichnete, wie sich die Recyclingfähigkeitsbewertung von Druckfarben entwickeln könnte, haben wir bei ppg > bereits damit begonnen uns proaktiv auf die Umstellung der Farbsysteme vorzubereiten.

Da mehr als 70 % aller Druckfarben für flexible Verpackungen auf Nitrocellulose (NC) basieren, benötigt die 100 %ige Umstellung der gesamten Infrastruktur von den Farbherstellern bis hin zur Verarbeitung in unseren Farbdosieranlagen jedoch noch etwas Zeit. So arbeiten wir aktuell mit Hochdruck daran den Einsatz recyclingfähiger Farben vollständig sicher zu stellen.

Durch unsere langjährige Erfahrung im Drucken von PU-Farben und der Vorbereitung auf die Umstellung sind wir dennoch in der Lage, betroffene Verbunde zeitnah reyclingfähig zu liefern.

Bei den bisherigen Umstellungen konnten mit vorhandenen Druckformen gute Ergebnisse erzielt werden. Eine verbindliche Aussage zu der Kompatibilität von bestimmten Motiven erfordert dennoch eine Einzelfallprüfung. Gleiches gilt momentan auch für die Auswirkungen auf die Materialkosten, da die flächendeckende Verfügbarkeit von PU-Farben sich aktuell noch entwickelt.

Sollten Sie weitere Fragen zu diesem Anliegen haben, stehen Ihre Ansprechpartner gerne zur Verfügung.

Ergänzende Informationen zu diesem Thema finden Sie zudem auf ppg > live unter: https://prepacgroup.live/de/nc-pu

Ihr Kontakt

Thomas Uhlig Head of Sales
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